Was ist Analytische Psychotherapie?

Analytische Psychotherapie ist eine Anwendungsform  psychoanalytischer Verfahren mit eigenen Zielkriterien und eigenem Setting. Anders als bei der "klassischen" Psychoanalyse sitzen sich hier Patient und Therapeut gegenüber und befinden sich im Dialog. Die Therapiesitzungen finden ein- bis zweimal wöchentlich statt. Inhaltlich geht es um die Bearbeitung von Konflikten, die bei dem Patienten eine echte Lebenszufriedenheit verhindern und ihn immer wieder auf sich selbst zurückwerfen.

 

Ziel der Therapie ist die Bewusstmachung einer unbewussten neurotischen Psychodynamik und die strukturelle Veränderung neurotischer Persönlichkeitsanteile. Wenn dies gelingt, ist der Patient in der Lage - zum Beispiel durch den Verlust von Ängsten oder quälenden Schuldgefühlen - selbst regulierend auf seine innerpsychischen Prozesse einzuwirken. Da dies alles eine gewisse Zeit braucht, und das Tempo des Prozessverlaufs vom Patienten selbst bestimmt werden sollte, ist Analytische Therapie als sogenannte Langzeittherapie angelegt. 

 

Dem Therapeuten geht es in erster Linie um das Verstehen der Problematik des Patienten. In der gemeinsamen Aufarbeitung biographischer Ereignisse können Erklärungen für Verhaltensmuster gefunden werden, die in der Vergangenheit zu unbewältigten Beziehungskonflikten geführt haben. Meistens ist es danach möglich, durch die Veränderung der Perspektive, eine andere Selbstwahrnehmung zur erzielen. Dies führt in der Folge dazu, eigene Schwächen und Stärken besser beurteilen zu können.

 

Der nächste Schritt im therapeutischen Prozess ist der Abbau von labilen Persönlichkeitsanteilen und die Festigung der eigenen Stärken. Damit soll ein verändertes, stärkeres Selbstbewusstsein erreicht werden, das es dem Patienten ermöglicht, eigenverantwortlich und aus neuer Stärke heraus, sein Leben zu gestalten.

 

Bei Patienten mit einer Suchterkrankung ist das erste Ziel das Erreichen einer stabilen Abstinenz. Die Wege dorthin müssen gemeinsam erarbeitet werden und können nicht vom Therapeuten diktiert werden. Rückfälle stellen in diesem Prozess etwas normales dar. Oft machen gerade sie besonders deutlich, an was noch gearbeitet werden muss und wo die Fallstricke verborgen sind. Durch die enge Zusammenarbeit mit vielen Selbsthilfegruppen, können Empfehlungen für verschiedene Suchtthematiken (Alkohol, Spielsucht usw.), mit ähnlich Betroffenen gegeben werden. 

 

 

 

 



JOACHIM OTTO
Analytischer Sucht- und Sozialtherapeut

60439 Frankfurt

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